Kaninchen - Neuling

Kaninchen sind in der Regel langlebige Tiere, die im Durchschnitt etwa 8-12 Jahre alt werden können. Es gibt jedoch auch Ausnahmefälle, in denen Kaninchen frühzeitig sterben oder ein sehr hohes Alter erreichen können, das über 12 Jahre hinausgeht. 

Die Lebenserwartung der Kaninchen hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab.

• Eine artgerechte Haltung und Ernährung tragen dazu bei, dass Kaninchen gesund und vital bleiben und somit auch ihre Lebenserwartung steigt. Eine ausgewogene Ernährung, bestehend aus Heu, Grünfutter und Trockenfutter, ist wichtig für die Gesundheit der Kaninchen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Futter frisch und abwechslungsreich ist, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten.

• Auch eine artgerechte Haltung kann sich positiv auf die Lebenserwartung der Kaninchen auswirken. Kaninchen sind gesellige Tiere und sollten daher nicht alleine gehalten werden. 
  
• Ein ausreichend großes Gehege mit genügend Versteckmöglichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten ist für die Tiere wichtig, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben.

• Zudem ist es wichtig, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln. Eine regelmäßige Beobachtung des Verhaltens und der körperlichen Verfassung der Kaninchen kann dabei helfen, Krankheiten schnell zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Eine gute Tierarztbetreuung ist dabei unverzichtbar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lebenserwartung der Kaninchen von verschiedenen Faktoren abhängt, die im Zusammenhang mit einer artgerechten Haltung und Ernährung stehen. 

Eine gute Beobachtung und schnelle Reaktion bei Gesundheitsproblemen können dabei helfen, die Lebenserwartung der Kaninchen zu erhöhen und ihnen ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.

Kaninchen sind äußerst soziale Tiere und dürfen niemals alleine gehalten werden. Dies ist nicht nur aus ethischen Gründen nicht artgerecht, sondern auch gesetzlich verboten. 

Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich ist die Einzelhaltung von Kaninchen untersagt und auch in Deutschland widerspricht es dem Tierschutzgesetz.

Um Kaninchen artgerecht zu halten, sollten sie mindestens zu zweit sein. 

• Ein Pärchen oder eine harmonische Gruppe von drei Kaninchen, die bereits zusammengeführt wurden, sind für Anfänger ideal geeignet. 
  
• Wer größere Gruppen halten möchte, sollte jedoch mit einer kleinen Gruppe beginnen und erst einmal Erfahrungen sammeln, bevor er die Gruppe vergrößert. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass in einer Gruppe ähnlich viele kastrierte Männchen wie Weibchen gehalten werden sollten. 
  Reine Weibchen- oder Männchengruppen scheitern häufig. 
  Eine Ausnahme sind zwei frühkastrierte Männchen, die zusammen aufwachsen.
• Eine artgerechte Gruppenhaltung bedeutet jedoch nicht einfach nur, mehrere Kaninchen in einem Gehege zu halten. 
  Dennoch kommt es hier auf die Charaktere der einzelnen Tiere drauf an, denn auch hier ist es wichtig auf jeden einzelnen Charakter einzugehen um dann die passenden Gruppen Tiere zu integrieren. 

Vielmehr muss das Gehege groß genug sein und ausreichend Versteckmöglichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. 

Auch die Fütterung und Pflege der Kaninchen muss auf die Gruppenhaltung abgestimmt werden, sowohl Mengen mäßig als auch kosten technisch! 

Insgesamt ist die Gruppenhaltung von Kaninchen für Anfänger machbar, erfordert jedoch einiges an Wissen und Erfahrung. 

Es ist wichtig, sich im Vorfeld umfassend zu informieren und bei Bedarf auch fachkundige Unterstützung zu suchen, um den Kaninchen ein artgerechtes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Kaninchen werden oft als pflegeleichte Kindertiere angesehen, was jedoch nicht der Realität entspricht. 

Sie sind tatsächlich pflegeintensiver als man denkt und benötigen viel Aufmerksamkeit und Zeit. 

Zudem mögen sie es nicht, hochgenommen und herumgetragen zu werden. 

Das Hochnehmen kann bei Kaninchen Angst auslösen und sie werden dadurch oft sehr scheu.

Wenn die Eltern jedoch hinter der Haltung stehen, können sie ihren Kindern den respektvollen Umgang mit den Kaninchen beibringen. 

Die Tiere sollten am Boden gestreichelt werden und man kann ihnen Futter aus der Hand geben. Kaninchen sind tolle "Beobachtungstiere" und es macht Spaß, ihnen Erlebnis-Spielplätze zu bauen.

Eltern sollten jedoch auch bedenken, dass Ausmist-Arbeiten und die tägliche Pflege der Kaninchen im Laufe der Zeit oft an den Eltern hängen bleiben, da Kinder phasenweise andere Interessen entwickeln. 

Es ist wichtig, dass Eltern sich im Vorfeld ausreichend über die Pflege von Kaninchen informieren und bereit sind, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen, wenn die Kinder ihr Interesse verlieren.

Eine falsche oder zu schnelle Zusammenführung/ Vergesellschaftung kann zu schweren Verletzungen und sogar zum Tod führen. 

Daher ist es wichtig, sich vor der Zusammenführung ausreichend zu informieren und sich Zeit zu nehmen, um die Tiere langsam und behutsam aneinander zu gewöhnen. 

Es empfiehlt sich, eine neutrale Umgebung die für beide Kaninchen oder Kaninchen Gruppen unbekannt ist, kann die Zusammenführung erleichtern. 

Bei Unsicherheiten oder Schwierigkeiten sollten Sie einen Tierarzt oder eine Tierärztin oder einen erfahrenen Kaninchenhalter um Rat fragen. 

Eine erfolgreiche Zusammenführung führt zu einem harmonischen Zusammenleben und trägt wesentlich zum Wohlbefinden der Kaninchen bei.

Auch bei solch einem Anliegen steht dir unsere Austausch Gruppe jederzeit zur Verfügung. 

Kaninchen können tatsächlich hohe Kosten verursachen und sollten nicht als preiswerte Haustiere angesehen werden. 

Die Anschaffung eines artgerechten Geheges ist eine wichtige Investition und es sollte darauf geachtet werden, dass es mardersicher ist, um die Tiere vor Raubtieren zu schützen. 

Auch die Ernährung sollte nicht vernachlässigt werden, da sie einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Tiere hat. 

Einige Kaninchenhalter bauen ihr eigenes Futter an, um Kosten zu sparen, aber auch hier sollte darauf geachtet werden, dass das Futter artgerecht und ausgewogen ist. 

Tierarztkosten können ebenfalls ein wichtiger Faktor sein, da es bei kranken Kaninchen oft notwendig ist, einen Tierarzt aufzusuchen und gegebenenfalls auch Operationen durchzuführen. 

Nicht nur bei Krankheiten können Kaninchen extrem kostenintensiv sein, sondern eine regelmäßige Kontrolle sowie eine Impfung gegen RHD1/2 und Myxomatose, sollten nicht außer acht gelassen werden! 

Es ist ratsam, ein kleines Budget für unerwartete Tierarztkosten bereitzuhalten, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Das Thema der artgerechten Kaninchenfütterung scheint eigentlich ganz einfach zu sein, wird aber leider oft falsch gemacht.

 Viele Menschen denken, dass Kaninchen das im Handel erhältliche Fertigfutter oder Trockenfutter benötigen, um gesund zu bleiben. Dabei haben Kaninchen die gleiche Verdauung wie ihre wilden Verwandten und benötigen deshalb auch das gleiche Futter. 

Dieses besteht aus einer vielfältigen Auswahl an Wiesenpflanzen, Zweigen, Knospen, Blüten und Wurzeln - alles was die Natur so bereit hält gerade im Sommer. 

Das Hauptfutter der Kaninchen sollte vielfältiges Grünfutter sein, welches neben Heu immer verfügbar sein sollte. 

Im Sommer können Sie dieses in der Natur sammeln, zum Beispiel ganz viele Gräser, oder auch zweige. 

Im Winter kann man auf Blattgemüse wie zum Beispiel Bittersalate Kräuter und Kohl ausweichen und diese durch wenig Knollengemüse ergänzen.

Wichtig ist auch, dass Kaninchen grundsätzlich Wasser aus einem Napf angeboten bekommen, da sie aus Trinkflaschen weniger trinken, da das Wasser nur tropfenweise herauskommt.

Leider sind die im Handel erhältlichen Fertigfutter für Kaninchen oft ungeeignet für die Verfütterung. 

Die meisten Futtersorten enthalten Pellets, oder Ähnliches und sind somit nicht sinnvoll zusammengesetzt und können somit lebensgefährlich enden. 

Es gibt nur wenige Futtersorten, die keine unnatürlichen Zusatzstoffe enthalten und somit sinnvoll zusammen gesetzt sind. 

Deshalb sollten Kaninchen immer mit natürlichen Futterquellen gefüttert werden.

Die traditionelle Kaninchenhaltung mit Buchten, Ställen oder Käfigen ist absolute Tierquälerei und sollte vermieden werden. 

Eine solche Haltungsform ist vergleichbar mit dem Einsperren von Katzen in Gefängnisse. Kaninchen sind sehr bewegungsfreudig und wechselaktiv, was bedeutet, dass sie auch nachts aktiv sind. Deshalb ist es wichtig, dass sie ausreichend Platz haben und sich frei bewegen können. 

An den Stall sollte daher grundsätzlich ein mardersicherer Dauerfreilauf angebaut werden, damit du deinen Liebling schützen kannst. 

In der Wohnung können Kaninchen frei gehalten werden, wenn sie stubenrein sind oder wenn ein bestimmter Bereich des Zimmers abgezäunt wird. Alternativ kann auch ein Balkon zur Haltung genutzt werden, aber auch hier solltest du steht’s auf die Sicherheit deiner Lieblinge achten! 

Für zwei Kaninchen, die täglich mehrstündigen Freilauf auf großer Fläche haben, sollte ein Gehege von mindestens 4m² angeboten werden, besser noch mehr. Für Kaninchengruppen ohne Freilauf oder mit wenig bzw. unregelmäßigem Freilauf empfehlen wir mindestens 10-12m² große Gehege. 

Andere Organisationen geben für diesen Fall auch ein Mindestmaß von 6m² pro Tier an.

Es ist wichtig, dass Kaninchen ausreichend Platz haben und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. 

Deshalb sollte man sich vor der Anschaffung von Kaninchen über die artgerechte Haltung informieren und sicherstellen, dass man genügend Platz und Zeit für die Tiere hat.

Aber auch hier stehen wir dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. 

Kaninchen können ohne Probleme ganzjährig in der Außenhaltung gehalten werden, im Garten oder auf dem Balkon. 

Aber auch in Innenhaltung können sie gut leben. Wenn man Kaninchen im Freien halten möchte, sollte man ein großes Gehege mit einer Teilüberdachung und einer Schutzhütte einrichten. 

Auf diese Weise können sie bei jedem Wetter draußen bleiben. 

Sie genießen es, im Schnee zu buddeln, im Regen zu grasen und bei jedem Wetter herumzutoben. 

Wenn sie jedoch zu nass oder kalt werden, kehren sie von alleine in ihren geschützten Bereich zurück. Es ist wichtig, dass die Kaninchen bei jedem Wetter Auslauf erhalten und selbst entscheiden dürfen, wo sie sich aufhalten möchten.

Man sollte sie langsam an die Außentemperaturen gewöhnen, indem man sie bereits in den Frühlings/ Sommermonaten nach draußen setzt. 

Wichtig ist hierbei das die Temperaturen auch Nacht über 10 Grad plus liegen!

Auf diese Weise können sie sich langsam an die kälteren Temperaturen gewöhnen. 

Man sollte jedoch niemals den Fehler machen, die Kaninchen im Winter in einen kleinen Stall einzusperren. 

Wenn man sich für eine Außenhaltung entscheidet, sollte man sicherstellen, dass das Gehege groß genug ist und dass die Kaninchen ausreichend Platz haben, um sich zu bewegen. Auch eine regelmäßige Reinigung des Geheges und eine gesunde Ernährung sind wichtig. 

Bevor man sich für die Außenhaltung entscheidet, sollte man sich über die speziellen Bedürfnisse von Kaninchen informieren und sicherstellen, dass man über die notwendigen Ressourcen verfügt, um sie artgerecht zu halten.

Denn gerade die Aussenhaltung ist eine sehr anspruchsvolle Haltungsform und wird schnell unterschätzt! 

Denn gerade in der Aussenhaltung ist es enorm wichtig, das du deine Lieblinge vor Fressfeinden schützt. 

• Wie sieht das Fell aus? Ist es glänzend und sauber oder matt und struppig?

• Sind die Augen klar und glänzend oder trüb und matt?

• Gibt es Anzeichen von Durchfall oder Verstopfung?

• Sind die Zähne und Krallen normal ausgebildet und abgenutzt?

• Zieht es sich vermehrt zurück? 
  
• Hat es die letzten Tage abgenommen? 
  
• Ist das Gehege sauber und trocken, ohne Hinweise auf Verletzungen oder Infektionen?

Sollten Sie Veränderungen bei einem oder mehreren Kaninchen feststellen, ist es wichtig, schnell zu handeln und einen Tierarzt aufzusuchen! 

Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den Tierarzt sind empfehlenswert, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 

Denn meist zeigen unsere Lieblinge sehr selten Anzeichen von Erkrankungen o.ä. 

Eine gute Gesundheit ist für ein glückliches und langes Leben Ihrer Kaninchen unerlässlich.

Wenn ein Kaninchen z.B nicht frisst oder sich anders verhält, kann das ein Anzeichen für eine schwere Krankheit und der tierärztliche Notdienst sollte kontaktiert werden. 

Es ist empfehlenswert, ein Notfallmedikament in der Hausapotheke zu haben und eine Notfallapotheke anzulegen. 

Ein wöchentlicher Gesundheitscheck sollte durchgeführt werden wie das regelmäßige kontrollieren des Gewichts, einschließlich einer jährlichen Kotprobe und Ohrenpflege bei Schlappohren. 

Im Frühjahr sollten Kaninchen gegen Myxomatose, RHD und RHD2 geimpft werden! 

Es ist wichtig, verantwortungsvoll bei der Anschaffung von Kaninchen vorzugehen. Der Kauf im Zoohandel, Baumarkt oder auf Kleintiermärkten sollte vermieden werden, da diese Tiere oft aus Massenzuchten stammen, die unter schlechten Bedingungen gehalten werden. 

Diese Tiere sind oft krank und mit Darm-Parasiten befallen, was hohe Tierarztkosten verursachen kann und auch das Tierleben gefährdet. 

Leider sind auch viele Kaninchenzuchten unseriös, mit schlechten Haltungsbedingungen, ungesunder Ernährung und mangelnder Impfung.

Die meisten Züchter züchten auch mit dem Erreger EC, der das Tier lebenslang trägt und bei Stress und anderen Erkrankungen ausbricht. 

Um sicherzugehen, dass die Tiere gesund sind, sollte man die Tiere von seriösen Züchtern, Pflegestellen oder Tierheimen erwerben, die regelmäßig Kotproben durchführen und auf eine artgerechte Haltung achten.

Eine bessere Option sind Tierheime und Notstationen sowie manche Privatabgaben. 

Dort erhalten Sie gesunde, tierärztlich untersuchte, kastrierte und geimpfte Tiere. 

Sie werden zudem gut beraten und können die Tiere im Notfall zurückbringen oder bei Fragen und Problemen Hilfe erhalten. Immer mehr Tierheime testen auch den EC-Status vor der Abgabe, um die Ausbreitung dieser Krankheit zu vermeiden.

Wenn Sie sich für ein Kaninchen entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass es mindestens zehn, besser zwölf Wochen alt ist, bevor es ins neue Zuhause zieht. 

Wenn Ihnen jüngere Tiere angeboten werden, ist die Quelle wahrscheinlich nicht seriös. Auch die Rasse hat einen großen Einfluss auf die Krankheitsanfälligkeit. 

Alles in allem sollten Sie beim Kauf oder der Adoption eines Kaninchens sorgfältig vorgehen, um ein gesundes und glückliches Tier zu erhalten.